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Ratgeber

Altengerecht Wohnen

David Korsten · 04.08.2020

Wer Stolperfallen meidet, schafft Sicherheit. Foto: Ben Horn

Wer Stolperfallen meidet, schafft Sicherheit. Foto: Ben Horn

Einfacher, bequemer, sicherer – Tipps für ein barrierefreies Zuhause

Sie wollen möglichst lange in Ihren eigenen vier Wänden bleiben? Ihnen sind dabei Sicherheit und Bequemlichkeit gleichermaßen wichtig? Wer rechtzeitig an morgen denkt, kann schon mit kleinen Änderungen viel erreichen. Und wer frühzeitig die entsprechenden Umbauten vor allem in Küche und Bad plant und dafür sorgt, dass seine Wohnung einfach zugänglich ist, lebt nicht nur komfortabel, sondern ist für die Zukunft gut gerüstet. KölnerLeben hat für Sie einige Tipps zusammengestellt, wie Sie Ihr Heim „altersfit“ machen können.

Eingangsbereich

  • Stabile Handläufe an Treppen, idealerweise an beiden Seiten
  • Die Handläufe sollten über Anfang und Ende der Treppe hinausgehen, damit Sie sich festhalten können, bis Sie wirklich sicher stehen.
  • Elektrischer Türöffner und/oder Gegensprechanlage ersparen mühsame Wege und bieten Sicherheit. So können Sie erst einmal hören, wer vor Ihrer Tür steht, bevor Sie sie öffnen.

Flur

  • Wichtig: ausreichend Bewegungsspielraum
  • Verzichten Sie lieber auf große Blumenvasen oder Möbel, über die Sie stolpern oder an denen Sie sich stoßen können.
  • Ein Stuhl, auf den Sie sich beim Anziehen der Schuhe setzen können. Dort können Sie auch rasch Einkaufstaschen abstellen und haben beide Hände frei.
  • Können Sie Jacken und Mäntel in der Garderobe gut erreichen? Oft wird es angenehmer, wenn Sie die Garderobenhaken oder -stangen tiefer hängen.

Küche

  • Ausreichend Platz, damit Sie zum Beispiel Stühle bequem mit dem Rollator erreichen können.
  • Oberschränke sollten gut erreichbar sein, ohne dass Sie sich übermäßig strecken oder gar auf einen Schemel steigen müssen.
  • Ausfahrbare Schubladen können nachträglich in Unterschränke eingebaut werden, so dass Sie sich nicht tief bücken oder knien brauchen, um alles zu erreichen.
  • Küchenutensilien, die Sie am häufigsten benutzen, sollten Sie besonders leicht erreichen können.
  • Schwere Töpfe und Pfannen nicht weit oben oder tief unten aufbewahren. Auch nicht das Alltagsgeschirr. Dort lieber leichte Dingen aufbewahren oder Sachen, die man selten braucht.
  • Der Bodenbelag soll rutschfest sein, weil der Boden beim Spülen oder Kochen schon mal nass oder fettig werden kann.

Bad

  • Haltegriffe an der Toilette, in der Dusche und der Badewanne bieten Sicherheit.
  • Möglicherweise ist eine Toilettensitzerhöhung für Sie hilfreich, damit Sie bequem aufstehen können. Mit Haltegriffen kombinieren.
  • Rutschhemmende Badematte in Dusche und Wanne.
  • Setzen Sie sich in der Dusche auf einen entsprechenden Duschhocker. Das ist sicher und angenehm. Denn wenn Sie stehend aus dem Gleichgewicht geraten oder gar Ihr Kreislauf schlapp macht, kann ein Sturz böse enden.
  • Leicht bedienbare Armaturen an den Waschbecken – vielleicht geht es mit längeren Hebeln einfacher.
  • Es gibt Wasserhähne, die eine Handbrause haben. Damit können Sie sich die Haare bequem im Sitzen über dem Waschbecken waschen. Gut ist, wenn Sie sich auch beim Haarewaschen hinsetzen können.

Schlafzimmer

  • Ist die Betthöhe für Sie passend, besonders beim Aufstehen? Lassen Sie einen Schreiner die Bettpfosten entsprechend anpassen, es braucht nicht gleich ein neues Bett.
  • Aber ein elektrisch verstellbares Lattenrost ist eine große Hilfe, wenn Sie sich nicht mehr so gut aus dem Liegen in eine aufrechte Position bringen können.
  • Lassen Sie möglichst viel Platz ums Bett frei, damit Sie es auch mit einem Rollator gut erreichen können.
  • Mit Ablagemöglichkeiten direkt am Bett haben Sie die nötigsten Dinge – Telefon, ein gutes Buch, vielleicht ein Getränk, den Notfallknopf – immer gleich griffbereit.
  • Ein Nachtlicht, das bei Bewegung angeht, hilft Ihnen, gut zu sehen. So wird auch der nächtliche Gang zur Toilette sicherer.
  • Sorgen Sie auch hier dafür, dass Teppiche und Schwellen keine Stolperfallen bilden, gerade nachts ist man besonders tapsig.

Wohnräume / gesamte Wohnung

  • Rutschfeste Fußböden und Teppiche; sie sollten nicht lose verlegt sein und keine Falten werfen, über die Sie womöglich stolpern und sich verletzen.
  • Türschwellen, zum Beispiel zwischen Wohnzimmer und Balkon, nach Möglichkeit einebnen (Stolpergefahr!)
  • Für ausreichend Licht sorgen. Stärkere Birnen sind bei nachlassender Sehkraft ein einfaches Mittel. Manchmal müssen auch zusätzliche Lampen aufgestellt oder angebracht werden.
  • Lichtschalter in der richtigen Höhe, 85 Zentimeter vom Boden aus gelten als gut erreichbar. Wenn Sie können, montieren Sie darunter eine Steckdose – so müssen Sie sich nicht immer bücken, um den Staubsauger einzustecken.
  • Bei Schwierigkeiten, sich aus dem Sessel oder Sofa zu erheben, helfen zunächst Keilkissen und Aufstehhilfen, die man in Sanitätsgeschäften bekommt. Überlegen Sie einmal, ob die Beine von Sofa und Sessel von einem Schreiner angepasst werden können. Bequem auch hier: ein elektrisch höhenverstellbarer Sessel, der Sie sanft fast in Stehposition bringt.

 

Wollen Sie Ihre Wohnung altersgerecht umbauen? Dann schauen Sie auf der Webseite der Beratungsstelle Parisozial- Köln.

wohn mobil -
Beratungsstelle für Wohnraumanpassung und Wohnungswechsel
Mauritiussteinweg 36a (Innenhof)50676 Köln
Tel. 0221 / 560 34-0
E-Mail: wohn-mobil-koeln@parisozial-koeln.de

Telefonische Sprechzeiten: Mo–Do 9–12 Uhr
Termine nach Vereinbarung

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Tags: Barrierefreiheit , Wohnen im Alter

Kategorien: Ratgeber